Seit die Zwillinge zwei Jahre alt sind, gehen wir mit Ihnen zum Zelten. Mit mittlerweile knapp 11 Jahren sind die Zwillingsherzdamen also erfahrene Camperinnen und wir erfahrene Campereltern. Wenn Camping für Dich ein vorstellbares Urlaubsvergnügen ist, dann teile ich hier gerne meine Erfahrungen rund um das Camping mit Zwillingen.
Bereits als Nichteltern liebten wir es Campen zu gehen. Fremde Länder entdecken mit Rucksack und Zelt, war eine geliebte Urlaubsplanung. Wir zogen von Zeltplatz zu Zeltplatz, immer im Gepäck mit Schlafsack, Zweipersonenzelt, Isomatte, Gaskocher und Rucksack. Nachdem die Zwillingsherzdamen geboren waren und wir sie gut durch die ersten zwei Jahre ihres Lebens gebracht hatten, wollten wir Camping mit Zwillingen testen.
Als erstes benötigten wir ein größeres Zelt und entschieden und für ein Vierpersonenzelt, welches leicht aufzubauen ist und zwei Schlafkabinen nebeneinander hatte. Isomatten wollten wir den Kindern nicht antun und schafften stattdessen aufpumpbare Schlafmatratzen an. Für die Nächte wollten wir ihre Babyschlafsäcke nutzen, allerdings in der Winterausführung, damit es ihnen in den kühleren Nächten nicht zu kalt wird. Zwei kleine Kinderstühle wurden gekauft, so dass die Mädels bequem sitzen konnten. Eine faltbare Küche mit Elektroherdplatte schafften wir für die Selbstversorgung an. Für den Strand sollte eine Strandmuschel für entsprechenden Schatten sorgen, ergänzt durch UV undurchlässige Schwimmkleidung mit Kopfbedeckung.
Das erste Campingabenteuer verschlug uns auf den Darß. Ein Zeltplatz in den Dünen, fußläufig an der Ostsee. Ein Traum, dachten wir. Wir packten also Sack und Pack und machten uns auf für eine Woche Zelturlaub mit Zwillingskleinkindern. Das Zelt war schnell aufgebaut, während die Zwillinge bereits im Sand herumstiefelten und Spaß hatten. Was wir nicht bedacht hatten, war dass die Kinder alle Nachbarzelte erobern wollten und wir sie keine Sekunde aus den Augen lassen konnte.
An die Möglichkeit des Einsatzes eines Zwillingsreisebetts (wie wir in dem Beitrag 4 Einsatzmöglichkeiten für Zwillingsreisebetten beschrieben haben) haben wir damals leider nicht gedacht. So rannte also mindestens einer der Elternteile hintern den entdeckungsfreudigen Zwillingen hinterher ;-).
Was wir leider ebenfalls nicht bedacht hatten, waren die Wege zu den sanitären Einrichtungen. Unser Platz lag ca. fünf Gehminuten von dem nächsten Sanitärgebäude weg, was bei uns und den Kindern nicht selten in Rennereien endete, meist mit Zwilling auf dem Arm. Wie Du Dir sicher vorstellen kannst, war die erste Nacht aufregend. Die üblichen Schlafenszeiten waren außer Kraft gesetzt, die Kinder kamen nur mit uns Eltern zur Ruhe, sprich sobald es dunkel wurde. Wir legten uns also in der Abenddämmerung in das riesig gebaute Familienbett aus vielen aufgepumpten Matratzen alle gemeinsam hin. Erst die Zwillingsherzdamen und wir Eltern nebeneinander, dann nachdem dies nicht funktionierte, abwechselnd ein Kind ein Elternteil. So kamen wir dann nach einem aufregenden Tag zur Ruhe.
Die Nacht fand schnell ein Ende, als die Morgendämmerung mit Vogelgezwitscher anbrach. Hellwach schnatterten die Kinder lautstark los, was schnell den Unmut der Nachbarn mit sich brachte. Statt in Ruhe einen Kaffee trinken, schnappten wir uns also die Zwillingsherzdamen und gingen mit ihnen an den Strand, um niemanden zu stören.
Nach dem ersten Unmut, gewöhnten wir uns an diese morgendliche Prozedere und genossen die morgendliche Ostseestimmung mit den Kids. Wie Du Dir denken kannst, war mit dieser kurzen Nacht der Schlafbedarf der Zwillinge nicht gedeckt, so dass wir sie um die Mittagszeit hinlegen wollten.
Aber leider falsch gedacht! Bei der Hitze, die sich auch bei moderaten Temperaturen in einem Zelt entwickelt und ohne weiteren Schatten war an den Zwillingsschlaf nicht zu denken. Die Zwillingsherzdamen greinten und waren unleidlich und auch wir waren zunehmend mit den Nerven am Ende. Also hieß es wieder ab an den Strand unter die Strandmuschel, wo die Kinder im Schatten und mit leichter Briese endlich ein Nickerchen hielten.
Nach all diesen kleinen Unwegbarkeiten, haben wir einen tollen ersten Campingurlaub verbracht. Die viele frische Luft, machte die Kinder schnell müde und nachts schliefen sie sehr gut durch. Wir haben viel erlebt und in Summe den Urlaub genossen. In den darauffolgenden Jahren haben wir diese Tipps zum Camping mit Zwillingen beherzigt, die ich gerne hier mit Euch teile:
Camping mit Zwillingen: Tipps für einen entspannten Urlaub
- Teste Camping mit Kindern erst einmal in Form eines Kurztripps oder vorab im Garten
- Wähle einen familienfreundlichen Campinplatz
- Wähle eine Campingparzelle im Schatten unter Bäumen
- Wähle eine Campingparzelle nahe der sanitären Einrichtungen
- Nutze ein Zwillingsreisbett bei jungen Zwillingskindern
- Nutze ein Zelt mit einer großen Schlafkabine und baue ein Familienbett
- Kaufe ein Zelt mit Verdunkelungsfunktion
- Schaumstoffmatratzen zum zusammenklappen als Alternative zu aufpumpbaren Matratzen
- Gaskocher ade, besser ein Campingplatz mit Stromzugang und Elektroplatte
Mittlerweile sind wir eine erfahrene Camperfamilie und machen im Sommer mindestens zwei Wochen lang Campingurlaub. Wir lieben die medienfreie Zeit, selbst die Kinder ;-). Die Zwillingsherzdamen lernen sehr schnell andere Kinder auf dem Campingplatz kennen, schließen Urlaubsfreundschaften und können sich relativ frei bewegen und zeitweise auch ohne uns Eltern viel Spaß haben.
Ihre Fahrräder sind immer dabei, damit sie über den Campingplatz oder schnell zur Toilette fahren können. Für Regentage haben wir immer Postkarten zum Ausmalen, Stifte mit denen wir die gesammelten Steine anmalen können, Hörspiele plus Kopfhörern, diverse Gesellschaftsspiele und Bücher zum Lesen und Vorlesen mit dabei. Selbstverständlich dürfen Mückenschutz, Zeckenkarte, Sonnencreme und das Lieblingskuscheltier nie fehlen…
Wir freuen uns schon auf das nächste Campingabenteuer!
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