Auch wenn man selbst keine Zwillinge hat oder kennt, vielen sind die Begrifflichkeiten eineiige oder zweieiige Zwillinge bekannt. Und nicht selten wird uns Zwillingseltern die Frage gestellt: Sind das Zwillinge? gefolgt von „ Sind die eineiig oder zweieiig?“. Für viele Zwillingseltern etwas enervierend, doch gerade hinter dem Begriff „eineiig“ verstecken sich viele ungeahnte und spannende Varianten. Hast Du zum Beispiel schon mal etwas von Spiegelbildzwillingen gehört?
Spiegelbildzwillinge (Mirror Twins) sind eineiige Zwillinge, die bei der häufigsten Form von eineiigen Zwillingen, den monozygoten-monochorialen-diamnialen Zwillingen vorkommen kann. Hier teilen sich die Zwillinge eine Placenta und die mütterliche Fruchtblase, haben jedoch getrennte Fruchthüllen. Spatet sich die Eizelle erst zwischen dem 9. Bis 12. Tag können Spiegelzwillinge entstehen. Auch wenn diese aus einer Eizelle entstanden und gleichgeschlechtlich sind, unterscheiden sie sich in ihren Merkmalen.
Denn sowohl Organe, als auch äußerliche Merkmale können gespiegelt sein. Zum Beispiel kann ein Muttermal bei einem Zwilling rechts auf dem Bauch, bei dem anderen Zwilling spiegelverkehrt links vorhanden sein. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass ein Zwilling Rechtshänder der andere Linkshänder ist. Stehen sich die Zwillinge gegenüber, dann sehen sie sich wie in einem Spiegel, daher auch der Begriff Spiegel- bzw. Spiegelbildzwillinge.
In seltenen Fällen können die Organe wie zum Beispiel Herz oder Leber, gespiegelt sein. Dies bezeichnet man medizinisch als Situs inversus. Die Position der Organe kann medizinisch festgestellt werden, wobei die spiegelverkehrten Merkmale nicht durch Testverfahren, sondern lediglich durch Betrachtung bestimmt werden können.
Wenn Du Dir also nicht sicher bist, ob Deine Zwillinge möglicherweise Spiegelbildzwillinge sind, dann betrachte doch einmal die Merkmale wie Augen-, Ohrenform, Richtung der Haarwirbel, Wachsen der Zähne, die Hände, Muttermale usw. und schaue ob sie sich bei Deinen Zwillingen spiegeln.
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