Ihr Lieben Zwillingseltern da draußen,

das Thema Schlaf nimmt einen ungeahnten Raum ein. Hättet Ihr das in der Schwangerschaft gedacht? Ich bin darüber immer wieder erstaunt. Und wenn ich ehrlich bin, nicht nur der Schlaf der Zwillinge, sondern auch der elterliche Schlaf. Schlafmangel einer Zwillingsmama – Wann wird es besser? Dies Frage möchte ich heute für Euch aufgreifen und aus meiner ganz persönlichen Sicht und mit Studienergebenissen beantworten.

Seit meine Zwillinge auf der Welt sind, habe ich das Gefühl wann immer es geht schlafen zu können. Kennt Ihr das? Auch wenn in den ersten Monaten der Hormonhaushalt dabei geholfen hat, die Tage und Nächte mit wirklich kurzen Schlafphasen zu überleben, dauerte es bei mir mehr als sechs Jahre, bis ich das Gefühl hatte nicht mehr ständig müde zu sein bzw. schlafen zu können. Es tut mir leid, wenn Euch das jetzt schockiert, aber es hilft ja nicht, so war mein Erleben.

Tiefschlaf, was ist das?

Obwohl ich glaube ich ganz gute Schläferinnen hatte, die schnell auch einmal fünf Stunden am Stück geschlafen haben, waren die Nächte doch noch lange, und damit meine ich Jahre,  unruhig. Wie viele von Euch es kennen werden, gab es Phasen in denen gefühlt gar nicht geschlafen wurde, die Nächte ständig unterbrochen wurden. Sei es Zähnchen, sei es Krankheit oder einfach Nächte in denen viel von dem Erlebten verarbeitet wurde. Gefühlt hatte ich immer einen Halbschlaf, an Tiefschlaf war nicht zu denken und leider waren da auch keine Hormone mehr, die einem halfen, es durchzustehen. Ich war die ersten Jahre unglaublich sensibel bei jedem Geräusch aus dem Kinderzimmer und immer irgendwie in Habachtstellung. Das dies an den Kräften zerrt, kann wohl jede(r) von Euch nachvollziehen.

Schlaf wenn die Kinder schlafen

heißt es immer. Und das tat ich. Ich schlief tagsüber immer mit ihnen, ging nicht selten mit ihnen gleichzeitig schlafen. Ich habe den Mittagsschlaf so lange gezogen wie möglich, so mit fünf bis sechs Jahren war dieser für die Kinder kein Thema mehr.

Ich schlief weiter am Wochenende Mittags. In dieser Zeit, und wenn es eine halbe Stunde war, durften sie ein Hörspiel hören, auch Fernsehen schauen. Oje, mag da der ein oder andere denken. Aber hey, ich brauchte Schlaf um Kraft zu tanken. Ich hatte und habe hier kein schlechtes Gewissen. Die Kinder lieben diese Mittagszeit, wenn wir Eltern uns etwas ausruhen gehen. Und so hatten wir wieder Kraft für die zweite Tageshälfte und waren ausgeruhter.

Bis sie acht  Jahre alt waren, kamen ein oder beide Zwillinge oft in der Nacht, oder sehr früh am Morgen, zu uns ins Bett gekrabbelt. So schön es ist, war es doch immer wieder eine Unterbrechung des Schlafes.

Schlafmangel einer Zwillingsmama

Ich dachte immer, wann werde ich nicht mehr so verdammt müde sein? Wann können wir endlich einmal, besser mehrmals, ausschlafen?

Tatsächlich hat sich mein Schlafverhalten erst mit der Schulzeit der Zwillinge geändert. Die Kinder waren so müde von all den Eindrücken und Erlebnissen, dass sie abends ins Bett fielen und erst zum Wecker klingeln wieder aufwachten. Und damit kam ich auch zu meinem erholsamen Schlaf. Ich schlief Nächte am Stück durch! Ich konnte es nicht fassen! Plötzlich war wieder mehr Energie da und Tag für Tag wurde das Thema Schlaf weniger Thema, bis es ganz verschwand. Doch kann das sein, dass es tatsächlich mehrere Jahre dauert, bis wir den „verlorenen“ Schlaf wieder aufholen? Oder ist das eine ganz persönliche Erfahrung?

Eine Studie aus Deutschland hat sich diesem Aspekt „ Langfristige Auswirkungen von Schwangerschaft und Geburt auf die Schlafzufriedenheit und -dauer von Erstgebärenden und erfahrenen Müttern und Vätern“ angenommen. In diese Studie wurden 2541 Frauen und 2118 einbezogen und das Schlafverhalten und die Schlafzufriedenheit betrachtet. Das Ergebnis fasse ich hier kurz zusammen:

Die Schlafzufriedenheit und die Schlafdauer nahmen mit der Geburt ab und hatten ihren Tiefpunkt innerhalb der ersten drei Lebensmonate. Dieser Effekt betraf die Mütter mehr als die Väter. Dies können vielleicht einige von Euch bestätigen und ggf. wäre man davon auch im Vorhinein ausgegangen.

Spannend finde ich folgenden Aspekt:

Die Schlafzufriedenheit und die Schlafdauer erholten sich innerhalb von sechs Jahren nicht vollständig, nahmen nicht das Niveau ein, dass wir vor der Schwangerschaft kannten. Dies betraf bei den einbezogenen Müttern und Vätern, beide gleichermaßen. Interessant auch, dass hier kein signifikanter Unterschied bei Alleinerziehenden festgestellt wurde.

Es tut mir leid, wenn ich mit meiner Erfahrung zum Schlafmangel einer Zwillingsmama und diesen Studienergebnis Hoffnungen und Sehnsüchte platzen lassen. Aber nicht darüber zu reden, ist ja auch keine Lösung. Ich kann leider auch keinen Tipp da lassen, wie man mit diesem Schlafmangel besser umgehen könnte. Wahrscheinlich gehört das einfach dazu, zum Leben als Eltern. Aber was ich Euch mitgeben kann.

Es wird wieder eine Zeit des Schlafes geben und das wird wirklich unglaublich erholsam! Wie eine kuschelig, warme Wolke der Träume.

Wie geht oder ging es Dir mit dem Schlaf? Ich freue mich auf Deine Erfahrungen im Kommentar.

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2 Kommentare

  1. Liebe Inga, vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag. Als unser zweiter Sohn auf die Welt kam, hab ich gedacht, keiner schläft so bescheiden wie er. Es hat tatsächlich vier Jahre gedauert bis er nachts geschlafen hat ohne mich zu rufen oder selber rüber zu kommen in unser Bett. Doch als unsere Zwillinge aktuell 8Monate mit 5,5 Monaten aufgehört haben nachts zu schlafen bin ich durch. Ich war immer eine Gern-und Langschläferin. Der Schlafentzug ist für mich modernes Foltern der Babies an den Eltern. Ich freue mich bereits jetzt auf ihre Pubertät in der ich ihnen das alles wieder heim zahlen kann 😉

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