Zwillinge pucken

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Pucken ist eine spezielle Wickeltechnik für Babys, welche eingesetzt werden kann, um Babys etwas Ruhe und Geborgenheit zu schenken. In diesem Beitrag befassen wir uns mit der Methode, stellen Möglichkeiten des Puckens vor, geben dir Tipps zum Pucken an die Hand, beschreiben, wie du Zwillinge pucken kannst und hoffen dir damit eine Option aufzuzeigen.

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Der Moro-Reflex

Neugeborene sind mit dem sogenannten Moro-Reflex ausgestattet, einem angeboren Reflex der sich nach einigen Monaten verliert. Mit diesem Reflex geht eine körperliche Reaktion einher. Deine Babys spannen sich plötzlich an, die Herzfrequenz steigt, sie atmen stark ein, die Armen spreizen sich schlagartig mit ausgestreckten Fingern, um dann beim Ausatmen in eine Art Klammerbewegung zu fallen. Der Reflex kann beispielsweise durch laute Geräusche, starkes Licht, Erschütterungen, visuelle Reize usw. ausgelöst werden und zu jeder Tages- und Nachtzeit und in allen Situation auftreten.

Was uns Eltern zu Beginn erschreckt, ist eine natürliche Reaktion aller Babys, die ihnen aus evolutionsbiologischer Sicht das Überleben sicherte, aber auch die Entwicklung der Muskeln und Koordination unterstützt. Mit Ausreifung des Nervensystems geht dieser Reflex in der Regel nach einigen Lebensmonaten verloren.

Ursprünglich diente der Reflex vermutlich dazu, sich in Gefahrensituationen an der Mutter oder der tragenden Person festzuklammern und sich zu schützen.

Zur Ruhe finden mit dem Pucken

Der Moro-Reflex, aber auch andere Aspekte können dazu führen, dass deine Babys beispielsweise schlechter zur Ruhe kommen, weniger Stress abbauen und möglicherweise schlechter einschlafen können bzw. im Einschlafprozess aufschrecken.

Um diese Kinder besser unterstützen zu können, kann das Pucken eine Option sein, um ihnen mehr Sicherheit und damit Ruhe zu schenken. Mittels einer speziellen Wickeltechnik bzw. eines Pucksacks werden die Arme und der Oberkörper Deiner Babys gepuckt und damit eine natürliche Enge, die sie bereits aus dem Mutterleib kennen, simuliert. Das Pucken kann das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit verstärken und einem oder beiden deiner Kinder helfen sanft zur Ruhe zu kommen sei es rund um das Einschlafen, den ruhigen Schlaf oder beim Stillen.

Was sich für manche Eltern als sehr eingeengte Wickeltechnik anfühlt, ist für Babys die es mögen, eine sanfte Variante die Behaglichkeit bieten kann und ihnen hilft den Stresspegel zu regulieren.

Welche Möglichkeiten des Puckens gibt es?

Für alle die sich nicht mit der Wickeltechnik des Puckens beschäftigen möchten und eine schnelle einfach zu handhabende Lösung suchen, sind Pucksäcke eine Möglichkeit. Diese sind ähnlich eines Schlafsacks ohne Ärmelchen, begrenzen die Bewegungsfreiheit von Schultern und Armen, lassen jedoch den Beinchen Freiheit.

 

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Doch auch die Verwendung eines Tuches zum Pucken ist eine Option und schnell gelernt.

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  • Lege ein Tuch so bereit, dass eine Ecke beim Köpfchen und eine Ecke an den Füßen liegt.
  • Klappe die obere Ecke leicht nach innen um.
  • Lege dein Kind auf das Tuch und zwar so, dass der Nacken auf der oberen Knickfalte liegt.
  • Nun nimmst Du Dir die linke Ecke des Tuches und schlägst es über den linken Arm und Oberkörper.
  • Die linke Ecke klemmst du locker gestrafft unter die rechte Körperseite. Der linke Arm ist nun eingebettet.
  • Die untere Ecke des Tuches schlägst du locker hoch. Nun sind die Füßchen eingebettet.
  • Abschließend legst du den rechten Arm an den Körper und schlägst die rechte Ecke über den Körper, und hinter dem Rücken des Babys ein.

Hier findest du ein entsprechendes Video, wo du dies noch einmal nachvollziehen kannst.

Mit wenigen Übungen, hast du den Kniff schnell raus.

Pucken – worauf du achten solltest

Um das Pucken mit all seinen Vorteilen zu nutzen, ist es wichtig die Rahmenbedingungen zu beachten.

  1. Solltest du ein Tuch zum Pucken nutzen, in welches du ein oder beide Babys einwickelst, dann schaue, dass dies nicht zu eng gewickelt ist und damit möglichweise die Blutzufuhr oder Nerven abgeklemmt werden.
  2. Kontrolliere, dass deine Babys Beinfreiheit haben, um die Hüftreifung in den ersten Monaten zu unterstützen.
  3. Deine gepuckten Babys liegen in Rückenlage und eine Luftzirkulation auf der Auflagefläche ist gewährleistet.
  4. Schaue bei deinen gepuckten Babys, dass sie ihre Temperatur gut halten, nicht überhitzen bzw. abkühlen und passe die Kleidung unter dem Pucktuch den jeweiligen Temperaturen an.

Wie immer gilt: ermögliche deinen Babys so viel Bewegung wie möglich und pucke sie nur für kleine Zeiträume, damit sich ihre Muskulatur gut entwickeln kann und sie nicht zu viel auf dem Rücken liegen. Dies beugt Verformungen des weichen Köpfchens vor.

Zwillinge pucken

Brauchen deine Zwillingsbabys sich sehr und beruhigen sich gegenseitig, bzw. finden besser zur Ruhe, wenn sie beisammen sind, kannst du auch überlegen deine Zwillinge zeitweise gemeinsam, nebeneinander einzuwickeln.

Hierfür legst du sie auf ein großes Tuch nebeneinander und wickelst sie entsprechend der oben genannten Schritte gemeinsam ein. Beobachte ob beide Kinder es mögen, sie gut zur Ruhe kommen. Alternativ kannst du selbstverständlich jedes Baby einzeln pucken und nebeneinander legen.

Pucken ob alleine oder gemeinsam ist kein Muss, sondern eine Variante die ihr für euch ausprobieren könnt. Vielleicht mag ein Zwilling es sehr, der andere weniger, vielleicht lieben sie es kurzzeitig gemeinsam. Hier heißt es wie so häufig im Leben mit Zwillingen flexibel zu bleiben, deine Kinder zu beobachten und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Zwillinge pucken kann also eine tolle Sache sein, aber nur wenn deine Kinder es mögen.

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