Positiver Geburtsbericht trotz Einleitung bei Mo-Di Zwillingsmädchen

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©Artem Vanitsin, canva.com
Eine Schwangerschaft und die Geburt mit Zwillingen ist oft mit besonderen Herausforderungen verbunden, doch sie kann auch eine wunderschöne und positive Erfahrung sein. Dieser Erfahrungsbericht beschreibt eine komplikationslose Schwangerschaft und eine überwiegend angenehme Geburtserfahrung, trotz der notwendigen Einleitung. Ein positiver Geburtsbericht trotz Einleitung bei Mo-Di Zwillingsmädchen, in dem Corina erzählt wie sie ihren Weg bis zur Geburt ihrer Zwillinge mit Zuversicht und Unterstützung gemeistert hat.

Schwangerschaftsverlauf und Vorbereitung  

Meine Schwangerschaft verlief komplikationslos, ich fühlte mich fit und fuhr noch bis in die drei- oder vierunddreißigste Schwangerschaftswoche Fahrrad und ging regelmäßig zum Pilates. Daher stand für mich außer Frage, eine vaginale Geburt zu versuchen, zumal beide Zwillinge bereits früh in Schädellage lagen und sich zum Glück auch nicht mehr drehten.
Während der Schwangerschaft hatte ich neben den Terminen bei meiner Gynäkologin auch regelmäßige Kontrollen im Universitätsspital und dann gegen Ende auch in der Klinik, in der die Mädchen später geboren wurden. Uns wurde bereits früh gesagt, dass bei Mo-Di Zwillingen spätestens in der 37. Schwangerschaftswoche eingeleitet werde, um Risiken zu minimieren – auf dieses Szenario hatte ich mich also eingestellt, obwohl es eine Zeit lang dank verkürztem Gebärmutterhals so aussah, als würden sich die beiden bereits früher auf den Weg machen.
In den letzten Wochen und Tagen vor der Geburt wurde daher sehr engmaschig kontrolliert, der Termin der Einleitung aber bis 36+5 aufgeschoben, da immer alles sehr gut aussah. Zwei Tage vor der Geburt war ich noch einmal in der Klinik und die Ärztin hatte mit meinem Einverständnis eine Eipollösung durchgeführt, welche ich nicht als angenehm, aber auch nicht als schmerzhaft empfand. Ich hatte gehofft, dass es dadurch vielleicht doch eher losgehen könnte, was leider nicht der Fall war.

Der Tag der Geburt: Beginn der Einleitung  

Am Tag der Einleitung fuhren mein Mann und ich um 10 Uhr in die Klinik. Wir sollten uns direkt im Kreißsaal melden. Dort war an diesem Tag einiges los und ich hatte schon Bedenken, dass wir wieder nach Hause geschickt würden. Wir wurden dann aber nach einigen Minuten Wartezeit in einen Gebärsaal gebracht und durften uns dort einrichten.
Gestartet wurde mit einem CTG, gefolgt von einem Einlauf (Darmentleerung) um ca. 12 Uhr, was manchmal bereits Wehen auslösen kann, bei mir aber noch ohne Erfolg blieb. Während der Wartezeit hatte ich mir immer mal wieder eine Hypnose (der «Friedlichen Geburt») angehört, um mich mental auf die Geburt einzustimmen.

Beginn der Wehen und erste Maßnahmen  

Am frühen Nachmittag wurde mir dann von einer Assistenzärztin ein Ballonkatheter zur mechanischen Einleitung gelegt. Dies war zwar nicht schmerzhaft, aber sehr unangenehm und ich bekam etwas Kreislaufprobleme. Nach kurzer Zeit begannen die ersten Kontraktionen und wurden sehr schnell stärker.
Nach ungefähr einer Stunde stoppten die Kontraktionen, was, wie mir gesagt wurde, sehr typisch für die Einleitung mit Ballonkatheter sei. Also gingen wir noch etwas im Park der Klinik spazieren, um die Geburt weiter in Gang zu bringen. Ich konnte dann auch bereits mein Zimmer auf der Wochenbettstation beziehen und legte mich dort noch einmal eine Stunde hin und versuchte etwas zu schlafen.

Der Übergang zur aktiven Geburt  

Um ca. 18 Uhr wurden wir zurück in den Kreißsaal gerufen und von den Ärztinnen über das weitere Vorgehen informiert. Es wurde ein weiteres CTG geschrieben und um ungefähr 19 Uhr mit dem Wehentropf gestartet. Das CTG lief ab da bis zur Geburt bis auf kurze Unterbrechungen durchgehend, was mich aber nicht weiter störte.
Zu Beginn merkte ich noch wenig; mit der Zeit begannen sehr leichte Kontraktionen und die Dosis wurde stündlich erhöht. So gegen 22:30 Uhr überlegten wir mit der Hebamme, ob wir eine Pause und am nächsten Morgen weitermachen sollten. Mein Mann wollte sogar noch einmal nach Hause fahren, um etwas zu schlafen.
Um 23:30 Uhr platzte dann die Fruchtblase des führenden Zwillings und die Kontraktionen wurden plötzlich um einiges intensiver. Dadurch gelang es mir leider nicht mehr, in Hypnose zu kommen. Die Schmerzen waren aber auszuhalten und ich nutzte die Atemtechnik, die ich davor geübt hatte. Ungefähr 30 Minuten nach dem Blasensprung fragte ich, ob der Ballonkatheter entfernt werden könnte, weil der Druck sehr stark und unangenehm wurde.
Nach dem Entfernen des Ballons kontrollierte die Hebamme die Eröffnung des Muttermundes. Eigentlich hatte ich im Vorfeld gesagt, den Fortschritt nicht wissen zu wollen, um nicht entmutigt zu werden. Ich wollte dann aber doch gerne einen Zwischenstand haben und es waren ca. 4-5 cm.
Mittlerweile waren die Kontraktionen sehr intensiv und nach einer weiteren halben Stunde wurde mir von der Hebamme eine PDA angeboten. Mein Wunsch war es gewesen, es ohne PDA zu versuchen – wir hatten dies mit der Oberärztin, die für die Geburt dazu kommen würde, besprochen. Sie war zwar einverstanden, hätte aber für den Fall einer Komplikation lieber eine PDA gehabt. Mit diesem Wissen und den doch sehr intensiven Kontraktionen und der Annahme, dass die Geburt noch einige Stunden dauern würde, willigte ich ein. Die Anästhesistin war aber noch bei einer anderen Geburt und ich musste etwas warten, was für mich auch völlig okay war.

Die Geburt der ersten Tochter

Als dann die Anästhesistin bereit war, untersuchte unsere Hebamme noch einmal die Muttermundöffnung und diese war bei 8 cm. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits ein so starkes Druckgefühl, dass es sich nicht mehr wirklich nach Pausen zwischen den Kontraktionen anfühlte. Ich meinte dann, ob es denn jetzt überhaupt noch sinnvoll sei, eine PDA zu legen. Die Hebamme untersuchte erneut und meinte dann zur anwesenden Ärztin, sie solle doch bitte die Oberärztin aus dem Piket-Dienst wecken gehen, wir würden – ohne die PDA – mit der Geburt beginnen. Die Anästhesistin verliess daraufhin den Raum etwas genervt, wie mir mein Mann später erzählte.
Nach einer Pressphase von rund 30 Minuten, die sich für mich zwar extrem anstrengend und intensiv, aber nicht unbedingt sehr schmerzhaft anfühlte, wurde unsere erste Tochter um 01:34 geboren. Ich durfte sie kurz in den Arm nehmen und mein Mann durchtrennte die Nabelschnur, bevor er sie zur Kinderärztin im Nebenraum bringen durfte.

Die Geburt der zweiten Tochter  

Um die «zweite» Geburt voranzutreiben, wurde mir erneut Wehenmittel über den Tropf verabreicht und die zweite Fruchtblase geöffnet. Die zweite Pressphase war noch anstrengender als die erste, da ich bereits sehr erschöpft war. Hinzu kam, dass ich auf dem Rücken lag, damit eine Ärztin das Baby über die Bauchdecke in Position halten konnte und dadurch weniger Kraft aufbringen konnte. Das zweite Kind hatte außerdem die Hand neben dem Kopf, was eine der Hebammen versuchte zu korrigieren. Die Oberärztin hatte aber Bedenken wegen der Herztöne und wollte die Geburt vorantreiben.

Am Ende brauchte es noch Unterstützung durch die Saugglocke, wodurch leichte Geburtsverletzungen entstanden, die ich aber während der Geburt kaum spürte. Um 01:47 wurde dann unsere zweite Tochter geboren. Bei ihr konnten wir die Nabelschur auspulsieren lassen, während sie auf meiner Brust lag, und ich durfte diese anschließend durchtrennen.

Erste Momente mit meinen Töchtern

Unseren beiden Töchtern ging es von Beginn an bestens und ich konnte sie ein paar Stunden nach der Geburt bereits das erste Mal stillen, was auf Anhieb gut funktionierte. Wir durften noch bis 6 Uhr früh im Gebärsaal bleiben, mit den beiden Mädchen kuscheln und als Familie ankommen und wurden anschließend auf die Wochenbettstation verlegt.

Positiver Geburtsbericht trotz Einleitung

Ich fühlte mich während der gesamten Geburt unterstützt und gut aufgehoben sowohl durch die Hebammen als auch durch die Ärztinnen. Obwohl ich die Hypnosen während der «eigentlichen» Geburt kaum nutzen konnte, da alles so schnell ging, hat mir diese mentale Vorbereitung sehr geholfen und – so glaube ich – dazu beigetragen, dass ich die Geburt als so positiv erlebt habe.
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Wenn du mehr zum Thema Einleitung bei Zwillingen wissen möchtest, dann höre gerne in diese Folge im Es sind 2 DEIN Zwillingspodcast mit Hebamme Jana Friedrich (bitte aktiviere Cookies):