Ich bin eine Frühchenmama. Wir sind Frühcheneltern.

Unabhängig davon wie viele Jahre ins Land ziehen, werden wir immer Eltern von Frühchen bleiben.

So wie auch meine Kinder, immer Frühchen bleiben werden, einfach weil sie zu früh geboren worden sind.

Die Erinnerungen, unsere Geschichte, als Frühchenzwillinge bzw. Frühcheneltern, wird immer ein Teil von uns sein. Eine Erfahrung und ein Lebensabschnitt der uns als Familie geprägt, seine Abdrücke hinterlassen hat, der in Bildern und in unseren Herzen fest verankert ist. Jedoch, und dafür sind wir sehr dankbar, unseren heutigen Alltag nicht mehr bestimmt.

Voller Demut und Dankbarkeit kann ich sagen, dass meine Zwillingsherzdamen heute gesunde und altersgemäß entwickelte Kinder sind. Niemand würde auch nur im Entferntesten denken, dass diese in SSW 28.0, zu früh das Licht der Welt erblickten. Das Thema Frühgeburt, Frühchen, Frühcheneltern verblasste mit der Zeit und dem aufregendem Alltag mit Kindern.

Was jedoch bleibt, ist ein tiefes Mitempfinden für alle Eltern, deren Babys als Frühchen geboren werden, vor allem jener Frühchen, die als extrem oder sehr kleine Frühchen geboren werden.

Es bleibt ein tiefes Verständnis für all die Sorgen, Unsicherheiten, Ängste und Hilflosigkeit, die mit dieser Frühgeburt und dem Leben mit einem oder mehreren Frühchen einhergehen können.

Es bleibt eine innere Verbundenheit, zu diesen Menschen, deren Erlebnisse mich im tiefsten Herzen anrühren, mich wie in einer Zeitmaschine sofort wieder an die ersten Stunden, Tage und Wochen zurück katapultieren. Mich daran erinnern, was ich damals brauchte und gebraucht hätte.

Umarmungen, ohne viele Worte.
Zuhörer*innen.
Verständnis.
Menschen, die mich mit meinen Gefühlen auffangen.
Menschen, die mir Kraft schenken, nicht saugen.
Menschen, die mich an die Hand nehmen und durch all die bürokratischen Fragen be- und geleiten.

 

Man sagt, Frühchen sind kleine Kämpfer.

Doch sie kämpfen diesen Kampf nicht alleine, sondern mit ihren Eltern, welche ebenso kämpfen (müssen). Mit sich, mit der Hilflosigkeit, mit den Sorgen, mit Ängsten, mit der Bewältigung des „Alltags“…. Der/die Eine mehr, der/die Andere weniger. Doch niemanden lässt die Situation unberührt.

Frühcheltern brauchen ein Auffangnetz an Freunden, Familie, Unterstützungsangeboten. Jede noch so kleine Geste und Hilfe zählt.

Im letzten Jahr, wurden 64.437 Kinder in Deutschland zu früh geboren. Davon 11.320 Kinder vor der 31. SSW. Dies bedeutet auch, dass es 64.437 Eltern(paare) von Frühgeburten gab. Diese brauchen unser Mitgefühl, unser Verständnis, unserer emotionale und praktische Unterstützung.

Jede kleine Geste zählt!

 

Dieser Beitrag entstand im Zuge des jährliche Weltfrühgeborenentages am 17.11. An diesem Tag weisen verschiedenste Institutionen, Aktionen und Menschen weltweit auf die Bedürfnisse von Frühchen und ihren Eltern hin, sei es durch Beiträge oder lila angeleuchtete Gebäude.

Was Deine Zwillingsfrühchen brauchen, haben wir hier für Dich aufgeschrieben.

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