In diesem Erfahrungsbericht nimmt euch Claire mit auf die emotionale Reise ihrer Geburt der mono-di Zwillingsmädchen mittels Einleitung. Von den ersten Vorbereitungen über die Herausforderungen der Einleitung der Zwillingsgeburt bis hin zu den unvergesslichen Momenten im Kreißsaal – sie teilt ihre Erlebnisse, Ängste und die Freude, die sie an einem besonderen Valentinstag überwältigte.
Der Wunsch nach einer natürlichen Geburt
Trotz meiner Schwangerschaft mit meinen mono-di Zwillingsmädels hatte ich recht schnell den Wunsch nach einer natürlichen Geburt. Meine Hebamme, mein Frauenarzt und auch die Pränataldiagnostik bestärkten mich in diesem Wunsch. Voraussetzung war, dass der führende Zwilling in Schädellage liegt und ich sollte mir ein Level-1-Krankenhaus suchen.
Vorbereitung im Krankenhaus
Im Krankenhaus habe ich meine Geburtswünsche mit Hebamme und Arzt besprochen und auch hier bekam ich grünes Licht. Wir erhielten einen Termin zur Einleitung für Anfang der 36. SSW. Ab etwa der 33. SSW lagen beide Mädels in Schädellage – somit perfekte Voraussetzungen.
Erwartungen und Realität der Einleitung
Im Geburtsvorbereitungskurs hatte mich die Hebamme darauf vorbereitet, dass eine Einleitung lange dauern kann oder vielleicht gar nicht funktioniert. Ich ging naiv an die Sache heran, da es zwischenzeitlich sogar so aussah, als würden sie schon vorher kommen wollen. Ich googelte nach Erfahrungsberichten, fand aber fast nur Berichte von Einleitungen bei „reifen“ Babys und nahezu ausschließlich von Einlingsmamas. Die schrieben alle, dass nach kurzer Zeit die Babys auf der Welt waren. Wieso also sollte die Einleitung bei mir so lange dauern?
Der Beginn der Einleitung der Zwillingsgeburt
Begonnen wurde am 10.02. in der Früh mit Tabletten. Wir waren aufgeregt, denn jetzt könnte es jeden Moment losgehen. Die ersten Tage tat sich leider gar nichts, trotz Treppensteigen und Spazierengehen. Mein Partner und ich bekamen schon Muskelkater. Ich sah täglich glückliche Mamas, die stolz ihr Neugeborenes im Arm hielten, las die Namen an der Geburtstafel, während ich dreimal täglich zum CTG und zur Tabletteneinnahme in den Kreißsaal watschelte. Zudem konnte ich kaum schlafen. Schließlich lag ich bereits auf der Wöchnerinnenstation, mit Zimmernachbarin und ihrem Neugeborenen.
Zweifel und Hoffnung
Der Mut sank von Tag zu Tag, meine Zimmernachbarin wechselte, und der Gedanke an einen möglichen Kaiserschnitt schlich sich in meinen Kopf. Mein Partner bestärkte mich: „Durchhalten, es wird werden.“ Die Hebammen nahmen meine Stimmung ernst, und am Mittwochabend wurde ein Ballonkatheter gelegt. Ich bekam tatsächlich etwas stärkere Wehen und war wieder zuversichtlich. Auch wenn das Legen nicht gerade angenehm war. Frauen im Internet berichteten darüber übrigens ganz anders. Aber ich wusste, wofür ich das tat, und hoffte, meinen zwei Wundern ein Stück näher zu sein. Am nächsten Morgen wachte ich trotzdem immer noch schwanger auf.
Donnerstagabend sollte dann mit dem Wehentropf begonnen werden. Es war schon alles vorbereitet, da platzte plötzlich die Fruchtblase. Ich war überglücklich, endlich ging es los!
Die Geburt im Kreißsaal
Im Kreißsaal tat sich dann erst mal nicht viel. Die diensthabende Hebamme schlug mir ein entspannendes Bad vor. Das brachte dann alles so richtig ins Rollen und war alles andere als entspannend. Ich bat um eine PDA. So konnte ich mich nochmals ausruhen, und sogar mein Partner bekam ein Bett im Kreißsaal.
Die Ankunft der Zwillinge
Der Kreißsaal füllte sich, als die Presswehen begannen: zwei Hebammen, zwei Kinderärzte, der diensthabende Chefarzt und Ärztin. Mein Partner saß zweite Reihe und reichte mir immer wieder etwas zu trinken. Trotz der vielen Menschen war ich ganz bei mir und der Hebamme. Wenig später kam Emilie auf die Welt. Sie wurde mir direkt auf die Brust gelegt und durfte an der Brust trinken.
Herausforderungen nach der Geburt
Nachdem Emilie geboren war, musste der Arzt Jasmin von außen im Bauch festhalten, damit sie sich nicht quer dreht. Ihm zitterten schon die Arme, ich entschuldigte mich, dass er jetzt wohl Muskelkater bekommen würde. 20 Minuten nach Emilie kam Jasmin zur Welt, auch sie kam direkt zum Trinken an meine Brust. Während der Geburt von Jasmin wurde Emilie bereits untersucht.
Ein unvergesslicher Valentinstag
Die Geburt begann mit Blasensprung am 13.02. gegen 18 Uhr, die Mädels wurden am 14.02. um 2:48 Uhr und 3:10 Uhr bei 37+0 geboren. Sie wollten wohl nicht als „Frühchen“ zählen und lieber Valentinstagskinder werden.
Rückblick und Erkenntnisse
Nach drei Tagen habe ich uns selbst entlassen. Die Mädels waren fit und ich konnte das Krankenhaus nach sieben Tagen einfach nicht mehr sehen. Im Nachhinein hätte ich die Einleitung auf später gelegt und mehr auf meine Mädels vertraut, dass sie von selbst loslegen. Außerdem hätte ich weniger gegoogelt. Ansonsten würde ich alles wieder so machen. Das Geburtsteam war super, wir haben uns sehr wohlgefühlt.
Liebe Claire, danke für diese Einblicke und deine Erfahrung. Dies gibt sicher vielen Zwillingseltern eine Idee für einen möglichen Ablauf einer Einleitung der Zwillingsgeburt.
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